Winkelhaken
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»Typographie ist eine Dienstleistung. Die Kunst dabei ist vor allem die Kunst, von sich selbst weitgehend absehen zu können, sich nicht zwischen Autor und Leser zu drängen. Schriftkunst ist anonym; sie hat ihre Kenner, aber sie hat kein Publikum.«
Kurt Weidemann

Die Typographie [gr. týpos ~ Schlag, Stoß und graphein ~ schreiben, malen, ritzen] bedeutete ursprünglich Drucken mit Lettern und wird in dieser Bedeutung auch heute noch in vielen romanischen Ländern (z.B. in Frankreich, Italien, Spanien) verwendet.

In der deutschen Fachsprache steht der Begriff Typographie für den gesamten Prozess der Gestaltung gedruckter und elektronisch publizierter Medien mit Hilfe von Schrift, Linie, Fläche, Farbe, Abbildungen u.ä. — unter Einhaltung typographischer Regeln.

Wie alle Designdisziplinen ist auch die Typographie mit ihren Regeln den steten Veränderungen von Zeitgeist und Mode unterworfen. Regelverstöße sind erlaubt und sogar im Sinne eines kreativen Umgangs mit den Mitteln der Typographie erwünscht — oberstes Ziel guter Typographie ist jedoch immer, durch die Wahl geeigneter Gestaltungsmittel einen Einklang zwischen Inhalt und Intention der Information und dem formalen Erscheinungsbild herzustellen und damit Lesbarkeit und Verständlichkeit zu unterstützen.

Die künstlerischen Ambitionen des Gestaltenden, seine Kenntnisse wie sein persönlicher Geschmack fließen zwangsläufig in den Gestaltungsprozess ein, sollten jedoch immer hinter der eigentlichen Aufgabe, Informationen zielgruppenorientiert zu übertragen, zurückstehen.

Die sichere Wahl der mikrotypographischen Elemente wie Schrift, Buchstabe, Schriftlaufweite und Zeilenabstand wirken sich in entscheidender Weise auf die Anmutung eines Werkes aus.

Der fachkundige Umgang mit den makrotypographischen Mitteln wie Format, Größe und Platzierung von Satzkolumnen und Abbildungen sowie die Strukturierung des Textes verleihen dem Werk ein harmonisches Gesamtbild.

Im weiteren Sinn gehören zur Typographie auch die Auswahl von Bedruckstoff, Druckverfahren, Bindetechnik und vergleichbaren Elementen, die einen Einfluss auf die Gesamtwirkung haben.