Winkelhaken
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© andrea hitzler
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TrueType, PostScript, OpenType, WebFonts

TrueType Zeichensätze liegen im Vektorformat vor und können daher sowohl für die Bildschirmanzeige als auch für den Ausdruck ohne Qualitätsverlust skaliert werden. Bei TrueType Zeichensätzen liegt für jeden Schriftschnitt eine eigene Zeichensatz-Datei vor. TrueType-Schriften sind für die Darstellung auf dem Bildschirm gut geeignet, haben aber im professionellen Druck eine schlechtere Qualität als Postscript-Schriften.

Sowohl Macintosh- als auch Windows-Betriebssysteme beinhalten einige Standard-Fonts (Arial, Times New Roman, Courier, Verdana ...) und erleichtern somit — zumindest innerhalb des Betriebssystems — den Austausch von Dokumenten. Die Palette der Standardschriften variiert jedoch zum einen von Version zu Version, zum anderen sind die Standardzeichensätze der beiden Betriebssysteme sehr unterschiedlich; dies führt beispielsweise bei der Erstellung von Webseiten zu erheblichen Beschneidungen der Gestaltungsfreiheit; wenn man die Kontrolle über das Aussehen der Webseiten behalten möchte, sollte man sich auf die sehr überschaubare Zahl gemeinsamer Standardfonts beschränken (siehe auch WebFonts).

PostScript® ist eine von Adobe entwickelte Seitenbeschreibungssprache, die dafür sorgt, dass alle Bestandteile eines grafischen Dokuments (Zeichen, Symbole, Bilder, etc.) auf unterschiedlichen Medien wie Druckern, Displays, Plottern etc. in gleichbleibender Qualität dargestellt werden.

PostScript-Zeichensätze liegen immer in einem Vektorformat für die Ausgabe auf Druckmedien und einem Bitmap-Zeichensatz für die Ausgabe auf Bildschirmen vor; für jede Schrift (nicht jedoch wie bei TrueType für jeden Schriftschnitt) werden daher zwei Dateien benötigt: die .pfm-Datei (PostScript Font Metric) und die .pfb-Datei (PostScript Font Binary). PostScript-Zeichensätze sind zwischen Macintosh- und Windows-Systemen nicht austauschbar.

Obwohl PostScript-Zeichensätze speziell für PostScript-Ausgabegeräte entwickelt sind, können sie mit Hilfe des AdobeTypeManagers (ATM) auch auf herkömmlichen Druckern ausgegeben werden.

OpenType® ist ein neues Format für Schriftdateien, das gemeinsam von Adobe und Microsoft entwickelt wurde. Die wesentlichen Vorteile des OpenType-Formats liegen in seiner plattformübergreifenden Kompatibilität (eine Schriftdatei kann sowohl auf Macintosh- als auch auf Windows-Computern eingesetzt werden) einem sehr viel umfangreicheren Zeichensatz auf der Grundlage von Unicode und erweiterten Layout-Funktionen. Damit wird eine bessere Unterstützung verschiedener Sprachen ermöglicht, durch die umfangreiche Palette von Glyphen (Mediæval-Ziffern, echte Kapitälchen, Brüche, Zierbuchstaben, hoch- und tiefgestellte Zeichen, Versalschrift, kontextabhängige und stilistische Alternativen sowie die volle Bandbreite der Ligaturen) sind die typografischen Möglichkeiten erheblich verbessert.

Dem oben beschrieben Problem der Einschränkungen beim Einsatz von Schriften auf Webseiten will man mit dem neuen CSS3-Standard zu Leibe rücken. Mit Hilfe der @font-face-Deklaration können nun individuelle Schriften in ein Webdokument eingebunden werden. Dies funktioniert auf einigen Browsern jedoch nur in Verbindung mit Schriften im EOT-Format (Embedded OpenType). Problematisch an dieser Methode sind die für das Internet wenig geeigneten durchschnittlichen Größen von Schriftdateien, vor allem aber lizenzrechtliche Beschränkungen. Die meisten Anbieter von Schriften erlauben diese Verwendung ihrer Fonts nicht oder nur gegen eine zusätzliche Lizenzgebühr.