Abb. :: Winkelhaken
© andrea hitzler
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Fachbegriffe aus der alten Druckersprache

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[lat. ~ Abkürzung] das Verkürzen von Wörtern durch Weglassen (abbreviieren) einzelner Buchstaben oder das Zusammenziehen mehrerer Wörter zu wenigen Buchstaben

[Schriftgießerei] Abgießen der in Holz oder Metall gestochenen Ornamente mit Blei , um sie so auf der Druckpresse verwendbar zu machen

Nicht periodisch erscheinende Druckprodukte wie Privat- und Geschäftsdrucksachen aller Art, z.B. Familiendrucksachen, Formulare, Tabellen, Briefbogen, Prospekte, Kataloge. Im Gegensatz dazu stehen Werke (Bücher, Broschüren) und PERIODIKA (Zeitungen, Zeitschriften)

[lat. a linea ~ von der Zeile ab] Fachausdruck für einen Absatz oder die erste Zeile eines Absatzes

Ein Alphabet ist ein BUCH mit 23 Bogen bedruckten Papiers. Auf jedem einzelnen Bogen bringt man einen Buchstaben an, damit der Buchbinder weiß, wie beim Binden die Reihenfolge sein muß. Um Verwechslungen vorzubeugen, werden die Buchstaben I, V und W nicht verwendet, weshalb das Alphabet statt 26 nur 23 Buchstaben umfaßt.

Anfeuchten des Papiers, damit es die Druckfarbe besser annimmt. Das Anfeuchten gehörte aber auch zur Vorbereitung des DEPONIERENS und POSTULIERENS; der angehende Geselle mußte etwa acht Tage vor dem Postulatstag Getränke holen, damit seine Kollegen, denen er künftig ebenbürtig sein wollte, ihm bei der bevorstehenden Zeremonie wohlgesonnen waren

Der Gehilfe (Anführer) hatte dem Lehrling soviel beizubringen, daß dieser schließlich ganz allein ein Manuskript wohlgeordnet setzen bzw. drucken konnte. Dafür mußte der Vater des Lehrbuben einen gewissen Geldbetrag, das EINSCHREIBEGELD, aufbringen. Nach dem Ermessen des PRINZIPALS konnte der Anführer von diesem auch ein Anführgeld erhalten.

Spöttische Bezeichnung für einen Buchbinder

Johann Georg Krünitz, ein Enzyklopädist des 18. Jahrhunderts, verwies für den ersten Teil des Begriffs in seiner »Ökonomisch-technologischen Enzyklopädie« dezent auf das Wort Hintere und definierte ... in der anständigen Sprechart der hintere Teil des Körpers .... In der anständigen aber durchaus treffenden Sprache der Setzer war ein Arschgespan der Hintermann eines Setzers in ein und derselben GASSE.

Auge heißt die erhabene Bildfläche eines Buchstabens oder das vertiefte Zeichenbild einer Mater, von welcher der Schriftguß erfolgt.

Ein Text, der aus einem sehr kleinen Schriftgrad gesetzt wurde

Verteilen von Zwischenräumen in einer Zeile oder KOLUMNE, damit diese breiter oder höher wird

Systematisches Anordnen der fertiggestellten, umbrochenen KOLUMNEN, so daß nach dem Drucken und Falzen die Seiten in der richtigen Reihenfolge erscheinen

(auch Austreiben) – das Verändern der zunächst gleichmäßigen Wortzwischenräume, um die Zeilen auf eine bestimmte Breite zu bringen.