Abb. :: Winkelhaken
© andrea hitzler
:: Intro :: Typographie :: Zeichen :: Randnotizen :: Anregungen :: Literatur :: Impressum :: Datenschutz

Fachbegriffe aus der alten Druckersprache

A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z 

Frühere Bezeichnung für Schriftgrade von 72 und 84 Punkten. Der Schriftgrad von 72 Punkten = 6 Cicero wurde früher als kleine Sabon, der von 84 Punkten = 7 Cicero als grobe Sabon bezeichnet.

Ein Druckbogen, der auf beiden Seiten bedruckt werden soll, jedoch durch Störungen beim Fortdruck auf einer Seite keinen Druck erhielt

Der dem Haupttitel vorgeschaltete, meist gekürzte Titel eines Werkes, der auf der Vorderseite des ersten Blattes von Buch- und Broschürenblocks gedruckt wird

Scherzhafte Bezeichnung für einen Handsetzer, der besonders hohe Leistungen bei der Herstellung von GLATTEM SATZ vollbringt

Bezeichnung für das zweiseitige Bedrucken

Bezeichnung für das erstmalige Bedrucken des Bedruckstoffes bei zweiseitigem Druck (siehe auch WIDERDRUCK)

Scherzhafte Bezeichnung für die letzte Zeile einer KOLUMNE, wenn diese Zeile erste Zeile eines neuen Absatzes ist und mit einem Einzug beginnt

Bezeichnung für einen Facharbeiter, der sowohl das Setzen als auch das Drucken erlernt hat

Nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für einen viermal gefalzten Papierbogen, der dadurch 16 Blätter oder 32 Seiten enthält

Die bei Werken oder Zeitungen auf der dritten Seite eines Druckbogens angebrachte Bogensignatur (siehe auch PRIME und SIGNATUR)

(auch Schraffen, Schraffuren) kleine waagerechte, senkrechte oder schräge Abschlüsse der Grundstriche von Buchstaben in Antiqua-Schriften

(auch Schiff) eine dreiseitig begrenzte Metallplatte, auf die der Setzer, wenn der Winkelhaken gefüllt ist, die mit Hilfe der Setzlinie ausgehobenen Zeilen stellt. Das Setzschiff dient zum Transport des fertigen Satzes, nachdem die Kolumne mit einer Kolumnenschnur ausgebunden wurde.

1. Eine am Schaft der Drucktypen vorhandene Einkerbung; sie dient dem Setzer zur optischen und gefühlsmäßigen Orientierung beim Erfassen einer Drucktype aus dem Setzkasten, außerdem zur Kontrolle ihrer Stellung im Winkelhaken. Da das Schriftbild spiegelverkehrt auf der LETTER steht, wird der Satz im WINKELHAKEN zwar von links nach rechts gesetzt, die Lettern stehen jedoch Kopf; die Signatur befindet sich an der im Winkelhaken stehenden Letternreihe außen sichtbar. Lettern verschiedener Schriftarten und -größen haben verschieden angeordnete oder mehrfache Signaturen; so fällt es dem Setzer sofort auf, wenn sich ein FISCH in die Zeile eingeschlichen hat. 2. Signatur heißt auch die auf der ersten Seite am unteren Rand eines Druckbogens angebrachte Ziffer, die sich auf der dritten Seite des Bogens mit einem Sternchen (*) wiederholt. Sie dient als Anhaltspunkt für richtiges Falzen des Bogens und zur Kontrolle der Reihenfolge der Druckbogen (siehe auch ALPHABET, PRIME und SEKUNDE).

Den Raum zwischen den einzelnen Buchstaben, Wörtern oder Zeilen durch Einschaltung von SPATIEN oder Ausschlußstücken erweitern

[lat. spatium ~ Raum] im Handsatz dünnstes Ausschlußstück mit einer Dicke von 1 oder 1½ Punkten

Scherzhafte Bezeichnung der Setzer für die leeren Räume in der Satzform, die statt mit Lettern mit größeren Satzstücken ausgefüllt werden, so z.B. die leeren Rückseiten des Titelblattes, des Widmungsblattes u.ä., die offenen Seiten in Kapitelanfängen etc. Diese Räume wurden dem Setzer wie eine normale Satzarbeit bezahlt. Zum Speck der Druckerei selbst gehören auch stehende Satzteile wie z.B. Formulare u.ä.

Ein Setzer, der sich ein leichtes Leben machen will, indem er auf vorteilhafte Satzarbeit, d.h. SPECK aus ist

Im Buchdruck ein zwischen den Buchstaben einer Zeile oder zwischen den Zeilen auf dem Druckbogen mitdruckender, nicht zum Buchstabenbild gehörender Farbfleck, der durch hochstehendes BLINDMATERIAL hervorgerufen wird

Die am Anfang der ersten Zeile eines Absatzes stehenden, aus halbfetten oder fetten Schriften gesetzten Wörter, die eine Art Überschrift darstellen

Bezeichnung für einen weit durchschossenen, auf ein relativ großes Seitenformat mit breiten Papierrändern gedruckten Satz im Werksatz (siehe KOMPRESS)

Größere Schriftgrade, besonders von Akzidenzschriften, deren Drucktypen nicht in Schriftkästen liegen, sondern in schmalen Kästen zwischen Holzleisten aufrecht stehend nebeneinander abgesteckt werden

Im Bleisatz BLINDMATERIAL zum Auffüllen größerer, nichtdruckender Räume innerhalb der KOLUMNEN